Etikettiernen von oberflächen mit hoher und niedriger energie

Wie gut ein Etikett auf einer bestimmten Oberfläche haftet, hängt von vielen Faktoren ab, z.B. von der Rauhigkeit, der Porosität, der Oberflächenbeschichtung (z.B. Farbe, Lack, Fett, usw.) und vor allem der Oberflächenenergie. In der Welt des Etikettierens gibt die Oberflächenenergie an, wie gut ein Etikettenklebstoff an einer bestimmten Applikationsfläche haften wird.

Was ist Oberflächenenergie? 

Im technischen Sinne ist die Oberflächenenergie die Summe aller intermolekularen Kräfte, die auf die Materialoberfläche einwirken. Einfacher gesagt, Oberflächenenergie ist die Kraft, mit der sich der Klebstoff und die Materialoberfläche abstoßen oder anziehen. Die Oberflächenspannung wird normalerweise in der Einheit dyn/cm gemessen. Ein Dyn entspricht der Kraft, die erforderlich ist, um eine Masse von 1 g auf 1 cm/sec² zu beschleunigen. Der Dyn-Wert eines Materials wird als Oberflächenenergie bezeichnet.

Niedrige Oberflächenenergie (LSE)

Je niedriger die Oberflächenenergie eines Applikationsmaterials desto schlechter haften die Etiketten, so dass sie sich lösen oder abfallen. Typische Materialien mit niedriger Oberflächenenergie sind u.a. PVC, Acryll, Polyethylen, Polypropylen und PTFE Fluoropolymer (Teflon®)

Hohe Oberflächenenergie (HSE)

Je höher die Oberflächenenergie des Applikationsmaterials, desto besser haftet das Etikett. Typische Materialien mit hoher Oberflächenenergie sind u.a.: Kupfer, Edelstahl, Aluminium, Zink, Zinn, Glas, Nylon, Polyester (PET), ABS-Kunststoff, Polycarbonat
Um die optimale Haftkraft zu erzielen, muss der Klebstoff die Haftfläche gründlich „durchnässen“.

Was bedeutet "Durchnässen"? 

"Durchnässen" bedeutet, dass der Klebstoff eine Fläche durchtränkt und bedeckt, um den Kontaktbereich und die Anziehungskräfte zwischen Klebstoff und Klebefläche zu maximieren.
Siehe nachfolgende Abbildung ...

Ein gutes Beispiel für Oberflächenenergie ist das Verhalten eines Wassertropfens, wenn er auf ein gewachstes oder ungewachstes Auto fällt. Stellen Sie sich einen Wassertropfen vor, der auf eine ungewachste Kühlerhaube fällt. Die Oberflächenenergie ist hier hoch und das Wasser bildet sichtbare Pfützen. Eine gewachste Kühlerhaube dagegen hat eine geringe Oberflächenenergie, so dass das Wasser abperlt anstatt abzufließen.

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